Trotz nicht gerade prickelnder Wettervorhersage machten sich 12 XTRAler und 4 Gäste am Wochendende vom 27./28. Juli auf, um den zweiten Teil der Suonen-Wanderungs-Serie zu erleben. Nachdem wir letztes Jahr in der Region Ausserberg / Eggerberg erste Bekanntschaft mit den faszinierenden Wegen entlang dieser historischen Wasserleitungen gemacht haben, ging die Entdeckungstour dieses Jahr in der Region Anzère, hoch über Sion, weiter.
So eine Suonenwanderung mit Josef ist aber nicht einfach ein simples Entlangspazieren an Bewässerungskanälen, nein, so ein Wochenende gleicht eher einer Bildungsreise! Bereits auf der Hinreise hat uns Josef mit umfangreichem Lernstoff versorgt und uns im Zug mit einem Quiz getestet. Noch bevor dieses Jahr einen ersten Meter Wasserleitung gesehen haben, war der Kopf schon mit Wissen geflutet.
Aufgrund des unsicheren Wetters hat Josef entschieden, das Programm von Samstag und Sonntag zu tauschen. So sind wir am Samstag entlang der eindrücklichen Bisse d’Ayent (mit Tunnel und spektakulären Abhängen) zum Stausee Lac de Tseuzier gewandert. Der steile Schlussanstieg hat sich gelohnt, beim Stausee gab’s ein hübsches Restaurant mit feinem Kuchen zur Stärkung. Entlang der Bisse du Sion sind wir zurück zu unserem Übernachtungsort Anzère gewandert. Das Wetter war gnädig, mit T-Shirt und Regenschirm sind wir prima durch den leichten Regen gekommen.
Das Abendessen war dann die kulinarische Annäherung an die Region. Mit einem Plättli mit Hauswurst, Trockenfleisch und Speck sowie mit Fendant, Raclette à discretion, Humagne Rouge und Abricotine haben wir die Highlights der traditionellen Walliser Küche genossen.
Am Sonntag haben wir weitere Suonen aus dem dichten Netz rund um Anzère unter die Füsse genommen. Es ist immer wieder eindrücklich zu sehen, wie vielfältig diese Kanäle sein können (Metall, Holz, Stein) und wie mit Schiebern oder Wasserteilern die Wasserverteilung sichergestellt wird. Abschluss am Sonntag bildete der Besuch des kleinen, feinen und gut gemachten Suonenmuseums http://www.musee-des-bisses.ch/de/das-museum.
Auch an unserem zweiten Wandertag blieb das grosse Nass von oben zum Glück bescheiden. Umso mehr haben uns diese historischen Bewässerungskanäle vor Augen geführt, wie wichtig Wasser anno dazumal wie heute zum Leben ist, und unter welch grossen Gefahren diese Leitungen erstellt und durch die Gemeinschaft unterhalten wurden.
Am Samstag wie auch am Sonntag hörten wir zwischendurch die lautstarken ‚Naturgeräusche‘ der motorisierten Bergwanderer… Manchmal sahen wir sie gar über Bergstrassen flitzen. Am gleichen Wochenende wie unsere Wanderung fand auch das Motorsport Bergrennen Ayent-Anzère statt, das nicht zu verpassen war.
Merci Josef für dieses herrliche Wochenende. Ich freue mich bereits auf die Fortsetzung nächsten Sommer!
Fotos zum Wochenende findest Du hier