Jura-Trekking

Tag 1 von Günsberg über den Röti nach  Weissenstein (15 km und 900 Höhenmeter)

Die Winterwanderung von Günzberg über den Röti nach Weissenstein ist eine wunderschöne Tour im Solothurner Jura mit fantastischen Ausblicken auf die Alpen und das Mittelland. So steht es!

Sepp und 9 Xtraler nahmen diese Winterwanderung in Angriff. Treffpunkt war der Bahnhof Baden, von dort ging es an den Start nach Günsberg mit Bahn und Bus. Mit Grödels und Spikes hoch  bis zum Balmberg, nach einem Picnic weiter auf den Röti mit prächtiger Aussicht, wenn wir etwas gesehen hätten! Vom Panorama der Alpen haben wir den ganzen Tag nichts gesehen, dafür das Grau des Nebels, kann auch spannend sein! Sepp hat uns immer erklärt, was wir sehen würden!

….Anmerkung des Tour Leiters: Das Mittelland und Alpenpanorama war am ersten Tag hervorragend zu sehen, einfach in grau! Tipp: Vor dem Berichte schreiben Fotos anschauen!….

Auf dem Weissenstein ging der Tag mit einem super Nachtessen und viel Geplauder zu Ende.

Tag 2 von Weissenstein nach Untergrenchenberg, nicht über Stallflue (17 km und 900 Höhenmeter)

Vom bekannten Kurhaus Weissenstein ging es auf dem Gratweg leicht bergauf in Richtung Hasenmatt, dem höchsten Punkt des Kantons Solothurn und weiter zum Mittagrast im Althüsli. Gut gestärkt mit Rösti, Wurstkäsesalat und anderen feinen Sachen liefen wir dem Ziel Untergrenchenberg entgegen.

Jedoch musste dies verdient werden, die Tour dauerte ziemlich lang mit vielen Aufs.- und Abs, aber mit einer sehr schönen und spektakulären Route. Die Stimmung war immer sehr gut, obwohl wir auch an diesem 2. Tag nur das Grau des Nebels gesehen haben. Dafür wurden wir an beiden Tagen von viel mehr Schnee beglückt als gedacht!

Der Jura hat trotz des schlechten Wetters, seine vielen Facetten gezeigt!

Dani

Tag 3

Nach einem wunderbaren Frühstück mit frischem Zopf (nur die legendären Cremeschnitten gab’s leider nicht zum Zmorge) standen wir mehr oder weniger pünktlich wieder draussen im dichten Nebel. Alles war von einer dicken Schicht Raureif bedeckt. Bald stapften wir wieder im Schnee, Sepp voran, der den Weg zum Glück blindlings kannte. Manchmal konnten wir einer Spur folgen, meistens liefen wir durch eine weglose weissgraue Landschaft, immer bedacht, dort hinzutreten, wo Halme aus dem Schnee ragten, denn dort sanken die Füsse weniger ein. Dann und wann kreuzen wir eine Fuchsspur, aber ansonsten trafen wir unterwegs keinen Menschen. Es war sehr still im dichten Nebel, und auch unsere Gespräche verstummten zeitweise, so dass man nur noch unser Knirschen im Schnee hören konnte.

Manchmal blieb Sepp stehen und erzählte uns, was es hier Spektakuläres zu sehen gäbe – aber er hätte uns irgendwas erzählen können, wir mussten es ihm glauben. Die Nebellandschaft mit den Bäumen voller Raureif hatte ihren ganz eigenen Zauber. Gegen Mittag erreichten wir in der Nähe des Montoz die Jurabeiz «Sur la Rive». Beim Reinkommen roch es nach frischem Brot und die freundliche Wirtin führte uns an den gedeckten Tisch. Ein ausgiebiges Mittagessen (sogar Fondue wurde aufgetischt) weckte unsere Lebensgeister und wir machten wir uns gestärkt und mit vollen Bäuchen wieder auf den Weg durch den dichten Nebel. Am späten Nachmittag erreichten wir «la Werdtberg», unser letztes Etappenziel. Wir wurden in die liebevoll eingerichteten Zimmer gebracht, und Felix, der Patron, erklärte uns mit viel Enthusiasmus das unsichtbare Panorama, das wir vom Zimmer aus hätten sehen können. Wir verbrachten einen fröhlichen und gemütlichen Abend. Der Bündner Koch verwöhnte uns mit einem feinen Essen. Und da wir schliesslich im Jura waren, erwiesen wir zum Abschluss der grünen Fee unsere Ehre (die in der namenlosen Flasche war die Beste).

Tag 4

Am nächsten Morgen stand ich früh auf. Es war ein überwältigender Anblick: Unten wogte das Nebelmeer, am Horizont messerscharf das gesamte Alpenpanorama und über allem ein strahlend klarer, offener Himmel, der von der aufgehenden Morgensonne erhellt wurde. Etwas später begann der Raureif in den Bäumen im Sonnenlicht zu glitzern. Was für ein Jammer, sich jetzt auf den Weg nach Sonceboz zu machen und in den Nebel einzutauchen.

Nach dem Frühstück beschlossen wir spontan, stattdessen den strahlenden Tag zu geniessen und nach Untergrenchenberg zurückzuwandern – den Weg hatten wir ja schon vorgespurt. Jacke. Mütze, Handschuhe wurden in den Rucksack gestopft, Sonnenbrille und Sonnencreme hervorgekramt. Bei frühlingshaften Temperaturen marschierten wir beschwingt durch den Schnee, Sepp hatte nicht übertrieben: Das Panorama war einmalig!  

Die die Strecke zurück war aussichts- und abwechslungsreich und nur punktuell konnte ich mich erinnern, sie am Vortag schon begangen zu haben.  Diesmal picknickten wir auf einer Jurawiese an der Sonne. Im Gegensatz zum Vortag waren einige Leute unterwegs. Alle freuten sich, über dem Nebel zu sein und in der Beiz, wo wir unseren letzten Kaffeehalt machten, hatten sie alle Hände voll zu tun. Gegen halb drei erreichten wir Untergrenchenberg . Bald kam auch schon das Postauto und fuhr uns runter nach Grenchen. Ein letzter Blick auf die Berge und schon verschwanden sie im Nebel. Das altbekannte Wintergrau hatte uns wieder. Ich aber war voller Sonne und voller glücklicher Erinnerungen an diese einmaligen vier Tage mit dieser tollen Gruppe. Merci an alle und insbesondere an Sepp für die perfekte Planung und umsichtige Durchführung des Juratrecks.

Monika

Alle Fotos der Tour findest du in diesem Album.