Die Ausschreibung
Die Flösserei war im 19. Jahrhundert ein florierendes Geschäft. Geschickt geleiteten die Flösser ihr Holz die grossen Flüsse hinunter, so auch von Stilli via Aare und Rhein nach Laufenburg. Die Rückkehr erfolgte zu Fuss durch das malerische Mettauertal, wo sie im Gasthaus zum Bären in Hottwil Rast einlegten und sich bei einem kühlen Bier von ihren Strapazen erholen konnten.
Folgen Sie dem Weg der Flösser, erfahren Sie allerlei Wissenswertes über das in Vergessenheit geratene Gewerbe, geniessen Sie die Landschaft und gönnen Sie sich eine Pause im „Bären“ Hottwil, dem Zeitzeugen, der heute noch so dasteht wie vor zweihundert Jahren.
Der Bericht
Munter und erwartungsvoll trafen sich Erika und Thomy Demuth mit Josef um 07:20 Uhr am Bahnhof in Baden. Gemeinsam fuhren wir nach Döttingen, wo wir auf den Bus nach Laufenburg umstiegen. Nach einem wärmenden Kaffee mit Gipfeli starteten wir in Laufenburg zum gut beschilderten Flösserweg. Idyllisch und herbstlich kühl wanderten wir dem Rhein entlang.
Der kühle Morgen entlockte dem Rhein einige Nebelschwaden. Der klare Himmel versprach einen wunderbaren Wandertag.
In Rheinsulz wanderten wir an der römischen Warte (Ruine) vorbei in den Wald. Die Temperaturen stiegen mit dem Verlauf der Tageszeit. Der Beginn des Herbstes sahen wir überall an den Bäumen und am Dunst. In Etzgen zweigten wir scharf nach rechts ins Mettauertal ein, wo uns die erste Steigung zum Campingplatz Waldesruh einige Schweisstropfen bereitete.
Bei dieser herrlichen Aussicht und den – nun – angenehmen Temperaturen genossen wir eine kurze Pause auf der schönen Campingterrasse. Einige behaupten gar, dass dies der schönste Campingplatz im Aargau sei! Wir wollten doch wandern und nicht pausieren. Demzufolge marschierten wir weiter nach Will und Hottwil. Wir machen jeweils an den Informationstafeln einen kurzen Halt und wundern uns über die Gefährlichkeit der damaligen Flösserarbeit.
Über Hottwil fanden wir eine gemütliche Pergola für unseren verdienten Mittagshalt. Wir genossen das Pic-Nic, die Aussicht, die warme Herbstsonne und die stibitzten Trauben (auch der ‘Gipfelschnaps’ war dabei).
Aber der Weg rief und wir brachen wieder auf. Schliesslich standen uns noch zwei ‘Bergpreise’ bevor. Einerseits stiegen wir die steile Wiesentreppe hoch, damit wir nicht auf der Hauptstrasse (‘kleiner Susten’) gehen mussten und andererseits stand noch die Überquerung der Rotbergegg an. Beide Anstiege regten unsere Schweissdrüsen kräftig an. Bei einem abschliessenden kurzen Halt auf der Rotbergegg – mit tollem Ausblick ins Aare- und Limmattal – hatten wir den heutigen Kulminationspunkt erreicht. Westlich von uns öffnete sich der grosse Steinbruch Gabenchopf der Firma Holcim, wo Kalkstein und Mergel abgebaut werden.
Jetzt vernichteten wir über die Wiesen und durch Rebberge nur noch Höhenmeter bis ins Weinbauerndorf Villigen. Der Verlauf des Flösserweges führte uns durch Villigen entlang der Aare nach Stilli, wo der Flösserweg mit weiteren Informationstafeln endete.
Die Flösser führten manchmal zweimal pro Tag ihre Flosse via Aare und Rhein von Stilli nach Laufenburg. Nach ca. 20 Kilometer und ca. 600 Höhenmeter rauf und runter auf dem Flösserweg waren wir zufrieden und müde. Wir waren froh, dass wir die Strecke nicht nochmals gehen mussten.
Beim anschliessenden BBQ erholten wir uns schnell (Grillen ohne Bier ist möglich – aber nicht sinnvoll!)
Alle Fotos zur Tour findest du in diesem Album.