Die 30. Xtra-Skitourenwoche sollte als Jubiläumstour in den Iran führen. Aus bekannten, politischen Gründen konnte sie aber nicht durchgeführt werden. Statt dessen in die Dolomiten! Diese Idee schlug ein und fast alle kamen mit. Und für Steffi Grüring wurde es zum ganz besonderen Jubiläum: er war bei allen 30 Skitourenwochen mit dabei – herzliche Gratulation!
Die Anreise ins Südtirol erfolgt mit Privatautos über den Arlberg nach Innsbruck, wo wir unseren Bergführer Peter Ehrengruber treffen. Total 9 Xtra-Türeler sind dabei, Ziel ist das Hotel Ratsberg oberhalb von Toblach im Pustertal, gut gelegen inmitten der imposanten Dolomitenberge und unser Ausgangspunkt für alle folgenden Touren. Doch schon auf der Hinreise biegen wir noch vor dem Brenner rechts ab nach Obern im Schirmtal und steigen bei ansprechendem Wetter auf den Fischers Napf. Auf dieser Einstiegstour lernen wir die Verhältnisse kennen, die uns die nächsten Tage begleiten werden: dünne Schneeunterlage mit der Gefahr von Steinen und viel Wind. Abends richten wir uns dann im Hotel ein und geniessen die Südtiroler Gastfreundschaft.

Am folgenden Tag fahren wir zum Kreuzbergpass und steigen die 1150 Hm auf den Demuth, die letzten Meter geht es zu Fuss über den Grat. Die Sonne zeigt sich mehrheitlich und für die Abfahrt findet unser Bergführer schöne Pulverhänge. Der Dienstag führt uns zum zugefrorenen Pragser Wildsee, um von hier auf den Riciogogn aufzusteigen. Allerdings erreichen wir den Gipfel wegen heftigen Winden und schlechten Schneebedingungen nicht, sondern kehren unterwegs um und erklimmen alternativ in einem Seitental ein steiles Couloir, an dessen Ende wir im schönsten Sonnenschein und geschützt unter einem Felsvorsprung gemütlich essen können.

Am Mittwoch fahren wir über Sexten ins Fischleintal und erklimmen die Oberbachernspitze. Der Aufstieg führt durch eine romantische Schlucht, die wegen wenig Schnee schwierig zu bewältigen ist. So brauchen wir viel Zeit für Auf- und für Abstieg, die Schneeverhältnisse sind auch wegen viel Wind schwierig. Es gibt einen langen Tag, der erst beim Eindunkeln endet.

Das Wetter wird schlechter, es gibt etwas Neuschnee. Am Donnerstag fahren wir nach Misurina im Höhlensteintal, von dort fellen wir auf die Forcella delle Neve. Hier pfeift ein eisiger Wind in atemberaubender Dolomitenbergwelt – ein schönes Erlebnis. Auf der Rückfahrt besichtigen wir die Langlaufarena in Toblach, die gerade für ein Weltcuprennen bereitgemacht wird. Der Freitag steht im Zeichen des Gsiesertals, dort erklimmen wir den Hohenmann, mindestens fast. Denn wenige Meter vor dem Gipfel müssen wir vor dem starken Wind kapitulieren. Die Abfahrt ist herrlich dank Pulverschnee, der über Nacht gefallen ist. Und so lohnt sich auch noch ein zweiter Anstieg auf die Pfinnscharte.
Am Samstag starten wir die Rückfahrt in Richtung Schweiz, machen wir aber noch eine letzte Tour oberhalb von Bruneck. Wir steigen vom Bärentalhof ob Pfalzen auf die Bärentalspitze. Auch hier pfeift ein scharfer Wind, der uns bald vom Gipfel vertreibt.
Mit der Rückfahrt über den Brenner nach Innsbruck und weiter über den Arlberg endet diese Jubiläumstourenwoche in den imposanten Dolomiten. Es war trotz schwierigen Schneeverhältnissen eine sehr gute Tourenwoche, super geführt von Peter. Vielen Dank auch Brigitte, für die Initiative und für die Organisation dieser Iranalternative und vielen Dank allen Beteiligten für die gute Kameradschaft.
Alle Fotos zur Tour findest du in diesem Album.