Eigentlich sollte es am Sonntag, den 6. Februar hoch zur Carschinahütte gehen, aber sah nicht gut aus: Zuviel Neuschnee und Lawinengefahr. Bange wartete ich auf eine Absage. Zum Glück konnte Pius die Tour umdisponieren und das Tourengebiet wechseln.
Zu viert reisten wir mit dem Zug Richtung Lenzerheide. Ich hatte alle schon länger nicht mehr gesehen. Es gab viel zu erzählen und es wurde eine vergnügliche und kurzweilige Reise. In der Lenzerheide trafen wir dann im Café Senda auf den Rest der Gruppe.
Nachdem wir uns gestärkt hatten, schnallten wir die Schneeschuhe an und stapften bei herrlichem Sonnenschein Richtung Val Sporz. Auf verschlungenen Pfaden führten uns Stefan und Pius durch den unberührten Pulverschnee über Wiesen und durch lockere Wälder. Die Landschaft und die Ausblicke waren grossartig. Der Schnee verschluckte unsere Geräusche, nur unter den Tannen war er hart und knirschte wie Zwieback. Ab und zu hörten wir ein dumpfes «Wumm», wenn irgendwo die Schneedecke grossflächig einsackte. Wir verliessen uns ganz auf unsere kundige Führung und vermieden tunlichst alle steilen Hanglagen.
Vorbei gings beim Maiensäss-Ressort Guarda Val und staunten, wie man auch noch stilvoll Ferien machen könnte (aber unbedingt einladen lassen!). Mittagsrast gab es an einem Aussichtspunkt hoch über dem Val Sporz, mit grandioser Aussicht ins Oberalpstein/Julier-Gebiet. Unterdessen hatte sich der Himmel bezogen, vom angekündigten Sturm am Abend war noch nichts zu spüren. Wir stapften weiter über Porclas zur Alp Fops. Pius erzählte über die Gegend und auch einige nette Anekdoten (zum Beispiel, was die Alp Fops mit einem Ölkännchen zu tun hat) und machte uns so vertrauter mit der Region. Von der Alp Fops aus erreichten wir nach kurzer Zeit das Hotel Tgantieni, wo wir uns durch die Dessertkarte assen. Der Kaiserschmarren muss fantastisch gewesen sein, aber auch der Rest war köstlich. Satt und aufgewärmt nahmen wir die letzte Etappe unter die Schneeschuhe. In der Lenzerheide angekommen, wurden wir von Pius noch spontan nach Hause zu Tee und Wein eingeladen, bevor sich die Gruppe wieder in alle Winde zerstreute. Es war eine genussvolle und abwechslungsreiche Tour unter besten Bedingen. Ein grosses Dankeschön an Pius und Stefan, die uns diesen einmaligen Tag ermöglicht haben durch ihr Engagement und die umsichtige Planung.