Schneeschuhtour Um Su

Sonnige und hochwinterliche Verhältnisse sind angekündigt. Als wir aber Lumbrein im Val Lumnezia erreichen, mag das Tal des Lichts seinem Namen keine Ehre machen: Es liegt unter einer dichten Nebelsuppe. Unverdrossen schnallen wir die Schneeschuhe an und beginnen mit dem Aufstieg auf den Um Su: In zwei Vierergruppen stapfen wir in durch die grau verschwommene Landschaft. Der Schnee ist hart und gespurt und wir kommen leicht voran. Die klammen Zehen und Finger werden warm und trotz der Kälte brauchen wir schon bald einen Halt, um die überzähligen Schichten loszuwerden. Weiter geht es auf dem sanften Bergrücken bergan. Ab und zu begegnen wir einen Gruppe Tourenfahrer und gegen Mittag erreichen wir die Nebelgrenze. Die ersten zarten Schatten erscheinen auf dem Schnee, und kurz vor der Gipfelkuppe zeigt sich der Um Su in seiner ganzen Pracht: Glitzernder Schnee, strahlender Sonnenschein, und über dem Nebelmeer ringsherum die leuchtende Bergkulisse der Surselva. Wir setzen uns in den Schnee und machen Mittagsrast. Es wird gefachsimpelt und Erinnerungen an vergangene Touren werden ausgetauscht. Wir lassen uns die Sonne ins Gesicht scheinen und unsere Rücken trocknen. Ein Nickerchen wär jetzt schön, und später ein Espresso ….

Nach der ausgedehnten Rast geht’s in einem weiten Bogen wieder den Berg hinunter, diesmal über unberührte Pulverschneehänge, auf denen einzig ein Schneehase seine Spuren hinterlassen hat. Dort, wo wir wieder in den Nebel eintauchen, wird die Landschaft unwirklich und schwerelos – wunderschön. Dann werden wir wieder im Grau verschluckt und über Alpweiden geht es runter nach Lumbrein. Bevor wir unseren Parkplatz erreichen, können wir noch einen Blick auf die reich verzierten Holzhäuser des Dorfes werfen.

Auf dem Parkplatz angekommen heisst es dann: Warm anziehen! Im Nu ist ein Tisch aufgebaut, Kräckers aus der Bäckerei Tommer werden herumgereicht (haben Suchtpotential!), Espesso-Kannen brodeln über zischenden Gasflammen, und eine grosse Schüssel Tiramisu – pardon: TiraUmSu – wartet auf die hungrige Gesellschaft. Die Überraschung ist perfekt und alle lassen es sich schmecken. Glücklich und gestärkt machen wir uns auf den Heimweg. Jetzt reisst auch der Hochnebel auf und die weissen Bergspitzen leuchten zum Abschied in der Abendsonne.

Es war eine unvergessliche und ganz und gar gelungenen Tour – danke Pius, für die umsichtige Planung und Durchführung und auch für die kulinarische Überraschung!

Alle Fotos zur Tour findest du in diesem Album.