Bergwanderung zum Nüsellstock

durch das Hochmoor
Mittagsrast am Nüsellstock
nach dem Turmkaffee
durch ein Meer von Farn und Heidelbeer
lueg…
…jo lueg
Nüsellstock
Hindernisslaufen
und wieder ein Xtra Gipfelbucheintrag
Gruppenfoto mit Ägerisee
bei Oberberg
noch hoch über Rothenturm
durch ein Blumenmeer
steil geht es hoch
Blick nach Rothenturm und zum Ägerisee
die vielen Farne wirken fast Tropisch

 

Luegid vo Bärge ond Tal…

Tolle X*tra Bergwanderung zum Sommerbeginn

Es war eine kurze Nacht, welche die rund 15 X*traler am 23. Juni hinter sich hatten, schauten doch die meisten in der Vornacht noch das Schweizer Spiel gegen die Serben am Fernseher – doch nichts desto trotz, besammelten sich rund ein Dutzend von ihnen morgens um 7 Uhr beim Tägi-Parkplatz in Wettingen. Für Damian und Denise war die Nacht wohl zu kurz, nur so lässt sich erklären, dass die beiden beim Segelhof warteten und warteten und…
I-Phone sei Dank schafften auch sie es noch ins Tägi und los konnte es gehen in Richtung tiefste Urschweiz! Richtig – Rothenthurm, dort wo sich 1315 die Eidgensossen, unter Werner Stauffacher, mit dem Erzfeind, den Habsburgern, eine grosse Schlacht lieferten. Morgensterne wurden geschwungen und mit Hellebarden aufeinander losgegangen! Wir X*traler waren da schon friedlicher: nachdem wir auch Thomi und Erika Demuth gefunden hatten, gönnten wir uns im Café Turm (wo denn sonst) einen feinen Frühstückskaffe. Doch dann zogen auch wir auf in den Kampf – wenn dieser auch «nur» in der Vernichtung von rund 700 Höhenmetern auf 6,5 Kilometern Länge bestand: der Nüsellstock auf 1’479 m über Meer war unser Mittagsziel. Tourenleiter Sepp, diesmal ohne seine treue Begleiterin Kitta, gab ein sportliches Tempo vor. Trotzdem schwatzten die Tourenteilnehmer munter und Sepp musste diese bereits nach ca. einem Kilometer ermahnen, doch dem wunderbaren Vogelgezwitscher etwas zuzuhören. Dafür ist das Hochmoor, welches wir auf den ersten drei Kilometer durchquerten, nämlich bekannt. Noch bekannter ist es eigentlich, weil es noch da ist! Thomi Demuth – war er wohl im Initiativkomitee? – erklärte uns nämlich genau, wie es zur gesamtschweizerischen (!) Ablehnung des Waffenplatzprojektes kam. Unvorstellbar, wenn man im Winter auf den Langlaufskis durch diese wundervolle Landschaft gleitet oder eben, im Sommer, hindurch marschiert, dass dort ein Waffenplatz von 10 km2 Grösse mit Pisten und Anlagen hätte entstehen sollen. Das Projekt wurde am Chlaustag 1987 mit über 57 % Nein-Stimmen abgelehnt. David hatte gegen Goliath gewonnen. Wir marschierten also durch diese wundervolle Moorlandschaft, ehe wir beim Restaurant Distel, bei der zweiten Altmatt, in die Höhe stachen. Stetig ging es rauf bis zum Punkt Windwurf. Dann kurze Erholungspause und beim Punkt Steinbruch waren dann unsere Kraxlerqualitäten gefragt! Kein Problem: Höhenmeter um Höhenmeter schafften wir und genau um 11h57 erreichten wir den Nüsellstock, mit 1’478 m ü Meer den höchsten Punkt der Wanderung und unser Mittagsrastpunkt. Schweizer sind Gewohnheitstiere und deshalb konnte um 12 Uhr mit dem Verzehr des Picknicks begonnen werden! Eine wunderbare Aussicht präsentierte sich uns: erneut erklärte uns Thomi Demuth die Zentralschweizer Berge (Titlis, Uri-Rotstock, etc.). Den Aegerisee, Morgarten, den Sihlsee, Einsiedeln, das Alpthal und Rothenthurm konnten die meisten ohne Erklärung selber erkennen. Zu sagen ist noch, dass die grosse Rothenthurmer Kirche – sie wurde von 1873 bis 1940 erbaut, eine Kirche in dieser Dimension braucht eine so lange Bauzeit – von vielen Punkten aus zu sehen war. So fast etwas wie das Chileli vo Wassen also.

Nach der Mittagsrast, stachen wir in die Tiefe. Entgegen Sepps Warnungen, schafften wir den Abstieg ohne Probleme. Wahrscheinlich hat er nicht mit so geschickten Tourenteilnehmern gerechnet! Wir passierten die Skilift-Bergstation Neusell und von dort ging es bequem auf einer Fahrstrasse runter nach Rothenthurm. Nach fast 15 Kilometern kamen wir im Dorf an und steuerten auf das erstbeste – jawohl! – Gartenrestaurant zu. In einem wunderbaren Baumgarten liessen wir uns nieder und begannen jämmerlich zu schlottern. Dieses Gartenrestaurant stand im schattigsten Ort des Dorfes und kein Sonnenstrahl kam durch das Gebäude, welches im Weg stand und den riesigen Baum. Nun gut, Sepp mit seiner sozialen und gutmütigen Art hat wohl den Besitzern eine Freude bereiten wollen: Gäste in der Gartenwirtschaft des Ochsens!

Zum Glück war gleich nebenan ein Haus mit einer Treppe an der Sonne und so wechselten wir uns im 5-Minuten-Takt ab, um ein wenig Sonne und Wärme zu erhaschen!

Sepp, das war überhaupt nicht schlimm! Eher ein amüsanter Schlusspunkt dieser sonst wundervollen Wanderung, welche wir alle sehr genossen haben. Gerne kommen wir ein nächstes Mal wieder mit!

Jacqueline «Jackie» Keller

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